AERO 2011 und Schweiz    (09.04.2011 - 17.04.2011)

 

Es ist Samstag Vormittag am Flugplatz Strausberg, der 9.April 2011, recht frisch mit 12 Grad, halb Sonne halb Haufenwolken und ein steifer Wind aus NW mit über 15Ktn. Es geht eigentlich zur Messe AERO nach Friedrichshafen wie jedes Jahr, doch die beginnt erst nächste Woche Mittwoch am 13.04.2011. Vorher möchte ich in die Südschweiz, ins Tessin, dort sollen morgen hochsommerliche Temperaturen sein, also mehr als das Doppelte wie jetzt hier. Ich freue mich darauf, denn mehr als ein paar Frühlingsstrahlen der Sonne waren dieses Jahr noch nicht drin. Eigentlich sagt der Wind „bleib hier“, aber ich habe Viel vor..

Die Remos ist beladen, ein paar Taschen für ein paar Tage. Start Piste 23 am frühen Vormittag, Wind deftig, genau von rechts. Als ich auf Kurs gehe, fange ich an, mich über den Wind zu freuen, denn ich habe über 20Ktn Rückenwind. Ich überlege kurz, in weiterer Höhe dreht der Wind weiter und nimmt zu! Gedacht, gestiegen. Nun freue ich mich riesig: In FL 85 habe ich genau Rückenwind mit 40Ktn! Das sind 80km/h, bei meiner gemütlichen Reisegeschwindigkeit von 180Km/h habe ich jetzt 260km/h über Grund. Gut, dass ich jetzt nicht auf dem Rückflug bin, denke ich mal so nebenbei. In weniger als 2:50 Stunden werde ich am Bodensee sein, toll. Doch mit weiterem Südwestkurs nehmen die Wolken ab und der Rückenwind auch. Ich fliege weiter und weiter ins Hochdruckgebiet ein. Alle 20min kann ich das QNH nachstellen.

Was Interessantes Zwischendurch, damit es nicht langweilig wird: Ich darf durch die Kontrollzone Nürnberg fliegen. Ich wusste gar nicht, dass hier so viele Airliner landen und starten. Schon bin ich auch ein paar Minuten vom UL Flugplatz Berg entfernt, welcher 15NM nördlich vom Bodensee liegt. Luftdruck 1028 HPa, nur noch schwacher Wind aus Nord, Blauer Himmel und viele kleine Berglandschaften. Ich soll in den Gegenanflug Piste 03 fliegen, selbst dort sehe ich die Piste noch nicht. Eine 180m Graspiste ist vielleicht auch nicht zu sehen? Doch, nun sehe ich, wo ich landen soll. Im Endteil verfolgt mich eine Remos G3, der Platzinhaber, er wollte mich zur Landung geleiten – was für ein Service! Es sind etwas mehr als 180m nutzbar, trotzdem ist jetzt ordentliche Einteilung gefragt, die Gegend kann ich mir später noch anschauen. Im Endteil ist noch ein Hügel, der fast im Landewinkel zur Bahn hin anfällt.

Nach nicht ganz 3 Flugstunden steige ich am sonnigen Samstag Nachmittag aus der Remos GX und draußen sind über 20 Grad. Der Empfang ist sehr herzlich, ich gehe ein paar Schritte über die Lande-Wiese sparzieren, zum ersten Male in diesem Jahre spüre ich Sommerwind und Sommersonne im Gesicht. Ich genieße das noch ein paar Minuten, dann lasse ich mir meine Unterkunft zeigen. Es ist ein kleines Gebäude, Tower, Schulungsraum und ein Schlafraum sind dort drin. Die Toilette ist mit dem hinter dem Gebäude stehenden Fahrrad in 2 min zu erreichen, im Dorf gegenüber. Wasser und Waschbecken ist im Schlafraum. Genug Rotwein ist in der Küche. Ein Fässchen, sehr gute Qualität! Ich werde mit selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und einem Holundebeer-Erfrischungsgetränk begrüßt. Ich fühle mich äußerst wohl, sitze auf einer Bank draußen und verfalle sofort in Urlaubsstimmung. Es ist immer so auf meinen Reisen: Große Ziele, aber schon auf den Zwischentops ist es so schön, dass ich am liebsten ein paar Tage einfach nur BLEIBEN möchte.

Ich radle jetzt in die ca. 400m entfernte Mühle mit Gastronomie. Ich sitze draußen bei immer noch warmen Temperaturen und habe seit langem nicht mehr so leckeren Fisch gegessen: Forelle aus eigener Zucht aus dem Bach, mit geschwenkter Butter, Stampfkartoffeln, Salat und ein prächtiger Weißwein! Die Nacht ist so ruhig, dass ich das leise Rauschen in meinen Ohren höre. Absolute Stille, das Ruhe-Paradies: Ich gehe nach draußen mit meinem Schlaftrunk in der Hand, es ist sehr dunkel, neben meinem Schlafgemach im Gras steht die Remos, Tröpfchen sammeln sich auf ihr und überall sind Sterne am Himmel zu sehen. Ganz fern bellt ein Hund, sonst ist nichts zu hören. Es geht mir gut, denke ich und gehe nun schlafen.

Am nächsten Morgen gegen 9 Uhr holt mich der Platz-Inhaber Bernhard zum Frühstück ab. Einladung zum Bayerischen Frühstück in Baden Würtemberg! Weißwurst, Brötchen, Ei und vieles mehr mit Blick auf die Alpen. Ich habe noch nie so eine Gastfreundschaft erlebt! Hier am Flugplatz Berg könnte ich bis Mittwoch zur Messe bleiben, aber ich möchte ja noch weiter: Das Ziel ist Locarno im Tessin. Die Südschweiz, am Lago Manschore.. Knapp 200km nur noch, aber über / durch die Schweizer Alpen.

Ich gebe den Flugplan über Fax auf, da mein Notebook mal wieder keinen Empfang hat. Ein paar Rückfragen telefonisch von der deutschen Flugsicherung und es kann losgehen. Kurs Richtung Süden, am Bodensee vorbei, ich nehme Kontakt mit Zürich Information auf. Das Wetter ist schön, überall blauer Himmel. Ich fliege bei Bregenz ins Reinthal ein, plötzlich „wachsen“ überall Berge aus dem Boden. Eigentlich bin ich hoch genug, doch die Höhe der schneebedeckten Berge vor mir verleitet mich zum weiteren Steigen. Ich soll nun als nächstes eine Position melden, welche ich nicht kenne. Ich suche diese auf der Karte und finde sie nicht. Also melde ich auch nichts. Etwas später melde ich einfach etwas anderes Markantes. Die Berge sind nun verdammt hoch, alle verschneit, auch Gletscher sind zu sehen, alles bei bestem Wetter. Die Schweizer Alpen sind viel furcht- bzw. erfurcht-einflößender als die östreichischer Alpen. Die Remos liegt ganz ruhig in der Luft. Es ist, als wenn man im Wohnzimmer im Sessel sitzt und links und rechts werden Riesen-Postkarten-Bilder mit den Alpen im Schritt-Tempo vorbeigetragen. Das habe ich so noch niemals erlebt, es ist wie ein Traum. Fotos werden natürlich gemacht. Das Tal gibt es nun nicht mehr. Jetzt ist dem Moment da, wo es nur noch Berge und mich gibt. Wenn ich jetzt notlanden muss, bin ich im ewigen Eis. Der Bernardino Pass wird sichtbar, er hat eine Höhe von ca. 7.000 Fuss MSL und er ist die einzige Möglichkeit wenn mal Wolken anwesend sind. Ich melde das Erreichen des Passes in 10.000 Fuss Flughöhe. Nun soll ich schon Kontakt mit Locarno aufnehmen, obwohl ich da niemanden erreichen kann wegen den Bergen. Dachte, ich muss erst noch Zürich Delta auf 119,225 kontaktieren, aber dann eben nicht. Aber gut, ich brauche mit Zürich Information nicht mehr zu reden, ich genieße die für mich wunderbare Art des Alleinseins.

Hinter dem Pass entsteht wieder ein weit langgezogenes Tal, in welches ich einfliege. Ich kann nun die einen oder anderen 1000 Fuss abbauen. Das Tal macht einen Knicks nach rechts, am Ende des Tals sehe ich in der Ferne einen Riesen Großen See: Es ist der Lago Maggiore.., davor muss Locarno liegen! Sehr hohe Berge links und rechts, aber das Tal wird breiter und breiter und vor Allem ganz flach. Jetzt erreiche ich Locarno Tower. Das erste, was ich hier höre, ist: „Please use the korrekt English Languane now!“ Was für eine Begrüßung! Gut: „D-MAGX, an aircraft Remos GX, VFF from EDNY with Flightplan, now 8Miles in the north from yout airfield in 5.000 feet for landing.” Antwort: “We have an airport, don’t an airfieldt, ready for outbound-traffic?” Was bitte? Dann kam aber: “next report long final runway 26 right – wath typ of aircraft?” Ich möchte landen, und mich nicht unterhalten. Aber gut, es ist ein tolles Panorama, die Riesen-See vorab, davor viele Ortschaften und die Piste 26 R. (Es gibt links nur 2 Grasspisten, außerdem schließt der Platz um 18 Uhr, die sollen mal nicht so angeben) Egal, ich bin da, wo ich hin wollte. Wind direkt in der Bahn, ganz schwach (wind 250 degrees, 5 knotes, RW 26R  klear to land), das Fahrwerk berührt die Piste und ich freue mich, hier zu sein. Ich rolle ein paar Wege, bin beim „Grass-Parking“, öffne die Kabine um ca. 16:00 Uhr und es sind Sonne und 30 Grad!! Wir haben April aber 30 Grad. Noch gestern am Startflugplatz Strausberg bei 12 Grad schien alles eine Riesen Hürde, doch jetzt bin ich hier. Ich räume mein Gepäck zusammen, dabei genieße ich die Hochsommerstimmung. Egal, was jetzt kommt, das war die Reise wert! Der Abholer fragte nach meinem Piloten bzw. Begleiter. „Havent“ antwortete ich. Der nette Mann am Service sagte mir noch mal auf Deutsch, dass ich im Funk Englisch zu reden habe… tsts. Aber eigentlich war seine Sprache Italienisch, wie viele andere hier auch, merkte ich später.

Die Zollerklärung war noch auszufüllen, ein paar Fragen und erledigt.

Ein kleiner Smart war mein Mietwagen für die nächsten 3 Tage. Gleich erkundete ich die Gegend. Locarno und Ascona sind die beiden größeren Orte hier. Meine Übernachtungsplanung in Höhe von 50 Euro je Nacht schraubte ich bei der Hotelsuche schnell auf 100 Euro hoch… Etwas andere Preise hier. Nach doch längerer Suche wurde ich fündig, ein Hotel mit großem Zimmer und einer Aussicht, die jeden Preis rechtfertigte: Ich schaute über den See, den Hafen, den Ort und schaute bis zu den Alpen – in das Tal, aus welchem ich gekommen war. 

Natürlich ging ich noch spazieren und baden – der See aber hatte sich an die frühsommerlichen Temperaturen noch nicht gewöhnt. Abends ging ich in Ascona Essen – es ist immer noch heiß! Der Blick in die Speisekarten der Lokalitäten warf eine Frage in mir auf: Schaffe ich das finanziell die nächsten 3 Tage?? Ich muss ja auch noch auf der Messe überleben! Preise in Franken, aber ne olle normale Pizza schon 20 bis 30 Euro umgerechnet… Ich fragte, ob ich auch eine kleine kriegen kann, für den kleinen Hunger sozusagen. Anwort: „Sie können klein oder groß nehmen – aber alles gleiche Preis“. Hmm, nun wusste ich, wie der Hase hier läuft…. Ich genoss den Abend trotzdem. Viele fliegen nur Platzrunden und ich bin jetzt hier. Wein! Einen ¾ Liter bestellte ich mir. Ich muss morgen nicht fliegen, sondern nur am Strand des Sees liegen! Hab dann 65 Euro für Essen, Wein und Wasser bezahlt, oh, oh…

Es folgten noch traumhafte Tage, auch wenn das Wetter die nächsten Tage mit nur 20 bis 25 Grad deutlich „kühler“ waren: Der See und Ich für einen ganzen tag, der Staudamm, aus dem James Bond Film „Golden Eye“, eine Fahrt durch ein wunderschönes Tal, sowie ein Flug mit meinem Vercharterer, der rein zufällig in Süddeutschland auch gerade arbeitete und mich hier besuchte.

Den Schweizern geht’s hier ganz gut, das spürte ich.

Fast alle sprechen italienisch, sehen aus wie Italiener, benehmen sich wie Italiener; sagen aber dennoch: „Mit den Italiener wolle wir nix zu tun habe! Die habe den Euro genomm, sand alle Verräter.“

Noch einmal liege ich am See, Blick zu den eigentlich unüberwindbaren Bergen.

So, nun ist Mittwoch, der 13.April 2011, zurück über die Alpen zum eigentlichen Ziel, der Messe in Friedrichshafen. Und endlich mal wieder ein Steak für unter 15 Euro!! Keine Pizza mehr! Das Wetter sagt alles OK, alles Oskar bis Carlie! Endlich mal konnte ich den Flugplan online mit meinem Notebook aufgeben. Im Tank sind noch ca. 40 Liter, bis Friedrichshafen sind es höchstens 2 Stunden, eher 1,5 Stunden bei 200km, ich meinte dass es reichen sollte. Am Zielort hatte ich einen Slot von nur 15min, welchen ich einhalten musste, denn viele Andere reisen auch zu Messe mit dem Flieger. (Die Slots waren vorher zu reservieren und 24 Stunden zuvor zu bestätigen, da sie sonst verfallen. Wenn zu viele Flieger einen Slot hatten, wurde diese Landezeit eben gesperrt, bis alles voll war.)

 

Ich starte bei wolkenlosem Himmel und 23 Grad. Schon wieder „Outbount-Traffic“. Das heißt steige soviel willst, aber nicht in der Kontrollzone.

Nach dem Start ist Steigen Alles. Je höher man ist desto besser, es geht um etliche Tausend Füsse..

 

Ich frage noch mal vorsichtig an den Herrn, der mir ausdrücklich die Englische Sprache ans Herz gelegt hat: „is my Fligth Plan open? Please open my Flight Plan.“ Nach etwas Pause kam stammelnd auf DEUTSCH zurück: „..das hab icch schon gemaccht fürr Sie“ Ich bin gerührt – wie lieb!

Wenige Minuten später meldete sich aber Zürich-Information mit so was:

„Have new importend wetter information for you – are you ready for copy?” Tja, es hätte so schön sein können, doch die können einem die Stimmung aber auch gänzlich mit einem solchem Funkspruch verderben.

 

„TheNorth Alpsowercasted, wind in FL100 to 50ktn, some snowe………… “ Die wollten noch ein anderes Tal empfehlen. Wolken sind schon über 4/8, Haufenwolken. Verstehe ich nicht!! TAF, METAR und Wetteronline, alle haben schönes Wetter vorausgesagt, warum es jetzt plötzlich anderes??  Da hätte ich doch anstatt 30min Wetterkucken auch noch 30min Schlafen können…

 

Es ist nun ziemlich bewölkt, ich bin nicht mehr weit vom Bernardino-Pass, ich habe 9.000 Fuss Höhe. Die Turbolenzen sind schon jetzt „reichlich“. Ich schaue nach hinten. Ich brauche ja nur zurück zum Flugplatz fliegen,. Ich fliege Kurs Nord, der Wind kommt auch aus Nord -  aber ich bin noch vor dem Pass. Nun passiert etwas, was ich noch nie erlebt habe. Ein dauerhaftes Luftloch, ich gebe Vollgas, trotzdem sinkt die Maschine weiter, Groundspeed 60km/h kurzweilig – also da vergeht einem wirklich die Lust! Umkehren  kann ich sicher noch, der Platz ist nicht weit. Daher entschließe ich mich, noch etwas weiter zu fliegen. Ich habe in wenigen Sekunden 1.000 Fuss verloren trotz Vollgas! Ich bin mir sicher, dass sich das nach dem Pass umkehren würde. Habe nun 4.800 Umdrehungen, in 8.000 Fuss und sinke nicht mehr. Nun überquere ich den Pass mit 1.000 Fuss Überhöhung und immer noch 90km/h Speed über Ground, ich habe nur noch 30 Liter im Tank und hinterm Pass wird es definitiv grauer….

Ich bin kurz davor, mich für das Umkehren zu entscheiden. Ich habe aber nur noch wenige 100 Euro dabei und kenne ja nun die Preise dort im Urlaubsort... Außerdem habe ich ab heuet Abend ein  Zimmer in der Nähe von Friedrichshafen reserviert.

Wenn das Wetter für heute schön angesagt ist, aber dennoch Mist ist; und für morgen schlecht angesagt ist, dann ist es morgen bestimmt unfliegbar …. ??? Also lieber heute das hier das antun. Diese Entscheidung wird mit nun mit heftigen Turbolenzen belohnt, kurz hinter dem Pass. Zwar geht es wegen dem Nordwinde nun aufwärts, doch es schüttelt hoch und runter, hin und her. Ich fliege in 7.000 Fuss bei 3.600 Umdrehungen, Ölklappe zu, und steige trotzdem noch! Low vor dem Pass. Die inzwischen nun fast geschlossene Wolkendecke kratze ich immer wieder an. Die Wolken wurden immer dunkelgrauer. Ich ging in Leerlauf um Höhe abzubauen. Die Turbolenzen gefielen mir nun wirklich nicht mehr. Zwischenzeitlich dachte ich wirklich, dass die Remos nun kaputt geht. Ich zog alle Gurte stramm und ließ den Knüppel etwas los. Bloß keine Ruderausschläge jetzt. Ein paar Gegenstände bewegten sich durchs Cockpit.. Vielleicht hätte ich doch umkehren sollen. Zu allem Spaß fing es nun wie auf Knopfdruck an zu scheinen! Ich bin nicht in einen Schneeschauer rein geflogen; sondern der Schneeschauer setzte ein, als ich genau unter ihm war! Was sollte ich tun? Ölklappe zu, Vergaservorwärmung an, Drehzahl runter und Ausschau nach Landemöglichkeiten, denn schließlich war ich wenigstens schon im oberen Reihntal. Bis zum Ziel kommt NUR noch dieses Tal, das ist doch schon mal was. Ich gehe bis auf 2000 Fuss runter über Grund, Motor wird wärmer und schaue immer nach guten Landemöglichkeiten. Das brauchte ich aber nicht, denn die Luft hatte sich deutlich beruhigt, auch wenn es noch stark bewölkt war. Das Tal wurde breiter, die Berge wurden kleiner. Erst jetzt bemerkte ich, dass die „unteren Berge“ auch mit Neuschnee bedeckt worden waren, naja, war ja eben noch April..

Der Bodensee war nun bald in Sicht. Es war so gut wie geschafft, jetzt war ich froh, dass ich nicht umgekehrt bin. Aber ich wäre fast. Was ist nun richtig? Die Antwort wird mir niemand geben.  Aber es gab noch etwas „Unterhaltung von FIS Zürich: „Are you a Helikopter?“ Ich: „negative, an Ultralight remosn gx“ Antwort: „You have passingers on Board, a helicopter, you wont direct entrée airspace EDNY? Its not pssoible from SO…” Ich sagte: ”Now, isn’t a helicopter, ist’s an remos, have a lock at www.remos.com”. Schließlich gaben die mir einem Kurs, welchen  ich in Etwa schon auf meinem GPS hatte. Die denken, wohl, ich sitze auf dem Motor und hab keine Ahnung….UL hat immer noch den Abenteuerer-Tatch…

So, nun konnte ich den Platz sehen, welchen ich nicht direkt anfliegen darf: Aber: „Melden Sie als Nächstes Weingarten“

?? Hallo. Ich sehe die Piste und möchte landen, mein Slot ist superpünktlich, gut, dass ich Zeitreserve bedacht habe,.., und nun „Weingarten“?

Leute, ich habe harte Tour hinter mir… aber das interessiert die nicht. Ich hole eine Umgebungskarte hervor und suche nach „Weingarten“. Es ist ein Ort genau an der der NO Spitze der Kontrollzone Friedrichshafen.  Nun war klar, außen nördlich herum. Schließlich überflog ich „Weingarten“, ich meldete es und fragte nach der nächsten Meldung. Schließlich durfte ich westlich über einen Kontrollpunkt einfliegen und zu einer Tower-Frequenz wechseln – natürlich nicht die, welche ich vorbereitet hatte. Ich beobachtete aber stark meine Benzinanzeige… Über die Zurückhaltung beim Tanken in der teuren Schweiz freut sich zwar mein Vercharterer und die nächste Tankstelle bei einer Außenlandung – ich jedoch habe aber nichts davon. 10 Liter und die Bahn in Sicht, das ist ok. Ich soll nun auf eine andere Frequenz wechseln, man ist hier ein Betrieb. Ich bin die Nummer 3 nach einer landenden Maschine, drehen Sie nach rechts in den langen Endanflug 26R. „…GX, links überholt  Sie eine landende Dash 8, etwa 300fuss Entfernung in 8 Uhr..“ Verkehr nicht in Sicht, habe hinten kein Fenster! Dann: „…GX, Wind 300 mit 10Ktn, Landung Piste Grass RW 26R frei…“ Na endlich, reicht auch für heute. Ich lande, auch wenn die Piste noch besetzt ist; ich denke, dass ich nächstes mal am ein paar km entfernten UL-Platz Berg bleibe und mir dass durchaus reichen würde.

Aussteigen und wieder kalte Luft fühlen. Wäre ich umgekehrt, hätte ich es jetzt wesentlich wärmer…

Die Remos mache ich fest, ich lade meine Taschen aus und steige ich das Fahrzeug, welches mich zum Terminal bringt. Überall Flugzeuge, von Klein bis ganz gross, bestimmt über 500 insgesamt.. ich bin beeindruckt, alle wollen zur Messe.

Der Zollbeamte gähnt nur, schaut auf meine Taschen und lässt mich in Ruhe…wenig später sitze ich im Taxi nach Langenargen unweit von Friedrichshafen. Dort wartet mein „putziges Zimmer“ auf mich.

Es ist immer noch Mittwoch der 13.04.2011. Ich sehe abends aus meinem Zimmer über den  Bodensee über die scheinbar unüberwindbaren schneebedeckten Alpen, welchen ich eben gerade noch so nahe gewesen bin. Der Stolz über das Geschaffte tröstet über die Größe des Zimmers hinweg – war ich doch eben noch in der unendlichen Weite der Gletscher und Berge…